Profil

Am Institut für Kirchengeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien werden die unterschiedlichen Ausprägungen und Entwicklungen, die das Christentum im Verlauf seiner 2000-jährigen Geschichte erfahren hat, erforscht. Die Vielfalt der literarischen und nicht literarischen Erscheinungsformen erlaubt es, die Christentumsgeschichten a) kritisch und methodisch reflektiert zu analysieren, b) theologisch relevante Fragestellungen in ihnen kennen zu lernen und an ihnen zu entwickeln sowie c) in ein kritisches und korrektives Wechselverhältnis zu den übrigen theologischen Disziplinen zu treten.

Ein Specificum des Instituts ist, dass das Forschungsinteresse auch christlich-archäologische, kunsthistorische und epigraphische Fragestellungen einbezieht. Dies stellt für die Zusammenarbeit mit der klassischen Philologie und den Geschichtswissenschaften eine wichtige Ergänzung dar, die in einem transdisziplinären Vorgehen den kulturwissenschaftlichen Rahmen herausarbeiten will.

Zwei Forschungsschwerpunkte kennzeichnen das besondere Profil des Instituts: die Geschichte der Alten Kirche („Patristik“), also die Geschichte des Christentums in den ersten sechs Jahrhunderten, vertreten von Univ.-Prof. Dr. Uta Heil, und die Geschichte des Protestantismus in Österreich, vertreten von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Leeb.

Am Institut werden zwei zentrale Publikationsorgane im Rahmen dieser Forschungsschwerpunkte (mit-)herausgegeben:

Für die Studierenden bietet das Institut regelmäßig eine einleitende Gesamtüberblicksvorlesung für die Erstsemester (StEOP) sowie weiterführende Überblicksvorlesungen über die einzelnen Epochen der Christentumsgeschichte an. Einführungen in das wissenschaftliche Arbeiten, Seminare und Übungen vermitteln methodische Grundkenntnis und vertiefen einzelne Themen.

Forschungsprofil

Das Forschungsprofil des Instituts für Kirchengeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst trägt zwei deutliche Akzente:

  1. Die formative Periode der Christentumsgeschichte bis zum Ausklang der Spätantike im sechsten Jahrhundert. Zentral sind sowohl der Diskurs zwischen „Antike und Christentum“ als auch der damit zusammenhängende Konstituierungsprozess des kirchlichen Lebens und seiner Institutionen und Lehren, wobei alles, was das Christliche in Anspruch nimmt oder sich darauf bezieht, Berücksichtigung findet.
  2. Die frühneuzeitliche Reformation in West- und Mitteleuropa und die Entwicklung der protestantischen Kirchen und ihrer Theologie. Dabei liegt ein besonderer rezeptionsgeschichtlicher Schwerpunkt auf der österreichischen Protestantengeschichte im Rahmen des Donau- und Karpatenraumes.