Das Land Israel gemäß den Gelehrten

16.04.2021, 16 Uhr c.t.

Dem Land Israel (erets yisrael) kommt in der rabbinischen Literatur eine zentrale Bedeutung zu. Diese scheint mit zwei entscheidenden Ereignissen in Zusammenhang zu stehen – mit dem Verlust der politischen Autonomie in Judäa nach den Kriegen im ersten und zweiten Jahrhundert n. d. Z. und mit der Christianisierung des Römischen Reiches und der Verwandlung Palästinas in das christliche Heilige Land. Diese Ereignisse hatten die Entstehung der jüdischen Diaspora, wie wir sie heute verstehen, zur Folge und es ist im Rahmen dieser Diaspora-Erfahrung, dass die Rabbinen in der römischen Provinz Palästina und im sassanidischen Mesopotamien über das Land reflektieren und als Bestandteil der jüdischen Identität neu definieren. Um diese literarische Reflexion geht es im Vortrag.

Dr. Constanza Cordoni, Institut für Mittelalterforschung, ÖAW